Wie schon in vergangenen Jahren widmen wir auch diesen Januar unsere erste Good Vibes Plattenrezension unserem Lieblingsalbum 2023 (das wir übrigens auch ausgesucht haben, weil wir ganz optimistisch hoffen, dass es in 2024 noch mehr verdienten Erfolg haben wird).
Und das ist gar nicht so unrealistisch. Denn schon im letzten Jahr war „The Record“ von boygenius für sieben Grammys – inklusive „Bestes Album“ – nominiert. Diese Platte ist einfach jetzt schon ein Klassiker des zeitgenössischen Indie-Rocks. Aber bevor wir das Album weiter als Meisterwerk abfeiern, lasst uns kurz in die Geschichte eintauchen – auch für alle, die noch nicht mit den „Boys“ vertraut sind.
Julien Baker, Phoebe Bridgers und Lucy Dacus – das ist die Indie-Super-Group boygenius. Die drei Freunde sind allesamt namhafte Größen in der Musikszene mit ganz eigenen Stilen. Dennoch haben sie 2018 vor ihrer Co-Headline-Tour beschlossen, gemeinsam einen Song zu machen, um die Konzerte zu promoten. Das fühlte sich anscheinend so gut und richtig an, dass die drei sich vor Ideen kaum noch retten konnten. So wurde eine Band geformt, Songs geschrieben, aufgenommen und eine EP herausgegeben – in nur vier Tagen. Und Schwupps! Was als Schnapsidee begonnen hatte, war im Handumdrehen eine sehr reale Super-Group.
Nach fünf Jahren und mehreren Soloalben wurde im März 2023 endlich das heiß ersehnte Debütalbum „The Record“ veröffentlicht. Und wenn du uns fragst: Das Warten hat sich absolut gelohnt. Die Verschmelzung ihrer einzigartigen und manchmal eigenwilligen Stile zu einer gelungenen Mischung aus Indie, Folk und Alternative Rock macht dieses Album zu einem Super-Group-Meisterwerk, bei dem keine Shows gestohlen werden und jeder mal die Führung übernimmt – oder alle einfach drei ein Mega- Trio bilden.
Und genau dieser musikalische Zusammenhalt macht dieses Album zu etwas ganz Besonderem. So vermitteln die Harmonien, in denen sich ihre Stimmen gegenseitig perfekt ergänzen, den Eindruck, dass die Mitglieder von boygenius füreinander bestimmt sind. Denn auch, wenn jeder von ihnen ein talentierter Songwriter und Performer ist, ist das Ganze hier einfach größer als die Summe der Teile.
Natürlich müssen wir die lyrische Stärke ebenfalls loben. „The Record“ ist poetisch und bewegend, jedoch in keiner Sekunde prätentiös. Das Album nimmt uns mit auf eine Reise durch die boygenius Welt und lädt uns dazu ein, 42 Minuten lang dieser großartigen Gang anzugehören. Und dabei entdecken wir drei Freunde, die zusammen eine großartige Zeit verbringen und Spaß haben. Einfach für die Seele. Eine Story, die wir bei Penta total nachvollziehen können... (auch, wenn in unserer Gang weit mehr als drei Personen sind.) Am besten schaust du dir das Musikvideo zu „Not Strong Enough“ an – das verbildlicht perfekt, was wir meinen.
Vielleicht hast du dieses Album schon auf anderen Jahresendlisten für 2023 gesehen. Das würde uns nicht wundern. Denn es ist einfach gut. So gut, dass es uns auch 2024 noch eine Weile begleiten könnte, meinen wir. Aber: Hör am besten (noch)mal rein und überzeuge dich selbst. Entweder zuhause – oder in unserer Pentalounge, wo es diesen Monat als Teil unserer Penta Sounds gespielt wird.
Videoquelle: boygenius - Live From Brooklyn Steel, von boygenius auf Youtube hochgeladen.