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Californication

Serienrezension

David Duchovny in Californication

Californication

Während wir das hier schreiben, steht Ostern quasi vor der Tür. Der große, fluffige Hase ist schon unterwegs über die sieben Berge, bereit Ostereier zu verteilen und einfach alles in Schokolade zu verwandeln. Seine Mission: das Freude-Level und den Insulinspiegel aller zu erhöhen. 

Wenn dir diese Vorstellung ein bisschen zu süß und klebrig ist, haben wir das perfekte Gegenmittel für die Osterzeit: „Californication“. Die erste Folge dieser Wahnsinns-Serie wurde vor 15 Jahren ausgestrahlt, und die Serie hat es bis heute verdient, dass man sie für ihre endlose Coolness, ihren zynischen Humor und ihren unschlagbaren Soundtrack feiert.

Aber Achtung: Wer die Serie nicht kennt, sollte sich auf die Hochform des für die Mitte der 00er Jahre typischen Indiesleaze gefasst machen. Natürlich sind einige der Witze nicht optimal gealtert. Aber dennoch ist „Californication“ eine Binge-Session wert. Schließlich gibt es kaum eine bessere Dokumentation dieser Ära, die – obwohl sie nicht lang her ist – einfach so ganz anders war als heute. 

„Californication“ ist eine Serie voller Grauzonen, in der es keine definitiven Bösewichte gibt (sondern eher fehlgeleitete Egoisten, die für jede Menge Lacher sorgen). Und so werden wir 7 Staffeln lang auf eine Reise mitgenommen, bei der wir uns angewöhnen, die Charaktere nicht zu verurteilen, sondern einfach nur zu bestaunen – auch für ihre unglaubliche und zeitweise schwer zu verdauende Direktheit. Sollte sich dein perfekter TV-Abend also irgendwo zwischen Marie Kondo und ihren Falttechniken abspielen, könnte diese Ikone des „LA Cool“ vielleicht ein bisschen zu viel für dich werden.  

In der Serie spielt David Duchovny (Akte X, Aquarius)  den mit Problemen belasteten, neurotischen Romanautor Hank Moody, der von der Verfilmung seiner Bücher träumt und den Medienzirkus verabscheut. Aber Hank lebt ein „teures“ Leben (dank recht fragwürdigem Lebensstil) und muss sich somit an die Regeln der Leute halten, die bereit sind dafür aufzukommen. Der New Yorker verliebt sich schnell in Los Angeles und nimmt uns mit auf eine wilde Spritztour über den Sunset Strip, hinein in die legendären Bars, Villen, Aufnahmestudios und weitere versteckte Ecken der Stadt. Mit dabei: eine Vielzahl schräger und zwielichtiger Gesellen, die den dafür sehr empfänglichen Hank immer wieder auf die schiefe Bahn bringen. 

Das Interessante an Hank ist, dass er tief im Inneren ein sehr anständiger Kerl ist – nur eben ein sehr anständiger Kerl, der immer wieder die falschen Entscheidungen trifft, konstant vom Schicksal verfolgt wird und seine gesamte Zeit damit zu verbringen scheint, sich bei seiner Ex-Frau (und wahren Liebe) sowie seiner rebellischen Tochter für seine Fehltritte zu entschuldigen. Aber der arme Hank ist dieser Welt voller aufstrebender Schauspielerinnen, dubioser Rockstars, skrupelloser Agenten und anderer Versuchungen auch einfach hilflos ausgeliefert. Wir geben zu: Nichts ist schöner, als ihm dabei zuzusehen, wie er aus einem Drink an der Bar im Chateau Marmont ganz versehentlich eine wilde Party-Safari voller Spaß und Schrecken macht – auch, wenn wir uns dabei irgendwie ein bisschen schuldig fühlen.  

Übrigens: Der „Californication“-Soundtrack verkörpert die Walhalla der Rockmusik. Er hat 2 Emmys, einen Golden Globe und – auch, wenn man es kaum glauben mag – sogar ein Happy End. Kurz gesagt: Auch den können wir nur wärmstens empfehlen. 

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